Wasserknappheit in Deutschland

Wird Deutschland wegen Wasserknappheit in Zukunft zum Wüstenstaat, wie es in einer Dokumentation heißt? Haben wir bald nicht mehr genug Wasser für Industrie, Landwirtschaft und Bevölkerung? 

Viele Menschen glauben, dass in unserer Region genug Wasser vorhanden ist und das Sparen unnötig ist. Aber auch bei uns haben nach längeren Trockenperioden, die bedingt durch den Klimawandel immer öfter vorkommen, Regionen mit Wasserknappheit zu kämpfen. So berichtete die „Sächsische Zeitung“ im Mai 2014 von einer generellen Verknappung des Wassers in Sachsen. Und im Supersommer 2015 war im nördlichen Bayern zeitweise sogar das Autowaschen mit Trinkwasser untersagt, laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung”.

Die gute Nachricht: Noch haben wir genug Wasser in den Flüssen und Seen, im Grundwasser und in Wasserspeichern. Laut Umweltbundesamt beträgt die Menge an Grund- und Oberflächenwasser, die wir theoretisch nutzen können, im Durchschnitt 188 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Davon werden 12 % genutzt, erst bei 20 % redet man von Wasserstress bzw. Trockenstress (https://www.umweltbundesamt.de/themen/trockenheit-in-deutschland-fragen-antworten).

Die schlechte Nachricht: Die Daten der Grace-Satelliten vom Global Institute for Water Security in Kanada (GIWS), der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zeigen, dass Deutschland jährlich 2,5 Kubikkilometer Süßwasser verliert. Das ist etwa so viel wie das Wasser im Bodensee (https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/klima-wasser-knappheit-deutschland-100.html).

Wasserknappheit mit regionalen Unterschieden

Die Wasserverteilung in Deutschland unterlag schon immer regionalen Unterschieden, das hat sich auch durch den Klimawandel nicht geändert. Das liegt an den geografischen Gegebenheiten: Es gibt hohe und häufige Niederschläge im Alpenraum und im Schwarzwald, denn hier bleiben die Wolken an den Bergen hängen und regnen ab. Wasserknappheit in Bayern oder Baden-Württemberg ist daher eher nicht zu befürchten.

Im Nordosten Deutschlands sind sehr geringe Niederschläge schon lange der Normalfall. Wasserknappheit in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ist schon lange ein Problem. Der Spitzname „Streusandbüchse“ für Brandenburg ist bereits Jahrhunderte alt und spielt auf die notorische Wasserknappheit Brandenburgs an. In einer Umfrage unter den Kommunen Deutschlands waren im Osten Deutschlands 67 % der Kommunen von Wasserknappheit während der heißen Sommermonate betroffen und haben daher auch besonders häufig Gegenmaßnahmen ergriffen. 24 % der Kommunen haben dort etwa die Bewässerung privater Gärten oder die Befüllung privater Pools eingeschränkt oder ähnliche Vorgaben erlassen (https://kommunal.de/wasserknappheit-umfrage).

Dies könnte auch der Normalfall in den besser bewässerten Bundesländern werden, wenn Klimawandel und Wasserschwund zu Wasserknappheit führen. Die sommerlichen Tiefststände der letzten Jahre an Rhein, Mosel und Saar machen auch die potenzielle Wasserknappheit in NRW, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland deutlich.

Wasserknappheit & Lösungen: Wie können wir in Zukunft unsere Wasservorräte schonen?

Wasser ist eine wertvolle Ressource und dazu das wichtigste Lebensmittel – klar, dass Wassersparen deshalb Thema sein muss. Der Wasserverbrauch in Deutschland ist seit 1990 deutlich zurückgegangen, von fast 150 Litern pro Person und Tag auf 127 Liter. Deutlich sparsamere Haushaltsgeräte tragen genauso dazu bei wie ein bewussterer Umgang mit Wasser. Auch die Industrie und der Energiesektor haben in dieser Zeit ihren Wasserverbrauch reduzieren können. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung und der Atomkraft wird dazu führen, dass in Zukunft weniger Kühlwasser benötigt wird. Allein dadurch wird der Wasserverbrauch deutlich verringert. Die Landwirtschaft wird sich im Angesicht des Wassermangels ebenfalls umstellen müssen. Schon jetzt belastet das Nitrat aus den Düngemitteln unser Grundwasser.

Die UNESCO fordert in ihrem Weltwasserbericht weltweit ein umweltschonendes Wassermanagement. Diese konkreten Wasserstrategien werden empfohlen:
● Wälder aufforsten
● Feuchtgebiete wie Moore wiederherstellen
● bessere Reinigung von Abwässern
● Felder nachhaltig bewässern
● nachhaltige Wasserprojekte fördern
● mehr Grünflächen & Zisternen in den Städten, damit Regenwasser nicht direkt verdunstet („Schwammstadt“)
● Begrünung von Dächern in Städten

Wie gehe ich selbst gegen Wasserknappheit vor – in Berlin, München, Frankfurt, Hamburg, Köln & Co.?

Alle können und sollen dabei helfen, die Wasserknappheit in Deutschland zu mildern. Dazu haben wir in der Wassersparwelt des kloundco.de Badshops hilfreiche Tipps und technische Lösungen zusammengetragen, wie man am besten selbst im Haushalt Wasser sparen kann:

● Im Beitrag über wassersparendes Duschen erklären wir, wie Sie mit Zeitmanagement und einem Sparduschkopf den Wasserverbrauch etwa halbieren können, dazu noch Energie sparen und den CO2-Ausstoß verringern.

● Die Toilettenspülung müsste eigentlich gar nicht mit Trinkwasser befüllt werden, hier würde auch Grauwasser oder Salzwasser (an der Küste) ausreichen. Aber auch mit einem Durchlaufbegrenzer oder einer Stop-Taste können Sie Wasser in der Toilette sparen.

Wassersparen in der Küche können Sie sowohl mit effizienten Spülmaschinen wie auch durch achtsamen Umgang mit der Küchenarmatur und wasserbewusste Kochtechniken.

Wassersparen im Garten ist mit Regenwasserzisternen oder mit der Wasser-Zweitverwertung aus dem Haushalt möglich.

Mit einem bewussteren Umgang und mit Hilfe der Technik können wir unseren Wasserfußabdruck deutlich senken, ohne an Komfort einzubüßen, und dem Wassermangel so entgegenwirken. Zudem können die Sparmaßnahmen auch den Geldbeutel schonen, denn wenn Wasser knapp wird, wird es auch teurer. Da ist es praktisch, nur die Hälfte zu benötigen.

Wird Deutschland wegen Wasserknappheit in Zukunft zum Wüstenstaat, wie es in einer Dokumentation heißt? Haben wir bald nicht mehr genug Wasser für Industrie, Landwirtschaft und... mehr erfahren »
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Wasserknappheit in Deutschland

Wird Deutschland wegen Wasserknappheit in Zukunft zum Wüstenstaat, wie es in einer Dokumentation heißt? Haben wir bald nicht mehr genug Wasser für Industrie, Landwirtschaft und Bevölkerung? 

Viele Menschen glauben, dass in unserer Region genug Wasser vorhanden ist und das Sparen unnötig ist. Aber auch bei uns haben nach längeren Trockenperioden, die bedingt durch den Klimawandel immer öfter vorkommen, Regionen mit Wasserknappheit zu kämpfen. So berichtete die „Sächsische Zeitung“ im Mai 2014 von einer generellen Verknappung des Wassers in Sachsen. Und im Supersommer 2015 war im nördlichen Bayern zeitweise sogar das Autowaschen mit Trinkwasser untersagt, laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung”.

Die gute Nachricht: Noch haben wir genug Wasser in den Flüssen und Seen, im Grundwasser und in Wasserspeichern. Laut Umweltbundesamt beträgt die Menge an Grund- und Oberflächenwasser, die wir theoretisch nutzen können, im Durchschnitt 188 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Davon werden 12 % genutzt, erst bei 20 % redet man von Wasserstress bzw. Trockenstress (https://www.umweltbundesamt.de/themen/trockenheit-in-deutschland-fragen-antworten).

Die schlechte Nachricht: Die Daten der Grace-Satelliten vom Global Institute for Water Security in Kanada (GIWS), der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zeigen, dass Deutschland jährlich 2,5 Kubikkilometer Süßwasser verliert. Das ist etwa so viel wie das Wasser im Bodensee (https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/klima-wasser-knappheit-deutschland-100.html).

Wasserknappheit mit regionalen Unterschieden

Die Wasserverteilung in Deutschland unterlag schon immer regionalen Unterschieden, das hat sich auch durch den Klimawandel nicht geändert. Das liegt an den geografischen Gegebenheiten: Es gibt hohe und häufige Niederschläge im Alpenraum und im Schwarzwald, denn hier bleiben die Wolken an den Bergen hängen und regnen ab. Wasserknappheit in Bayern oder Baden-Württemberg ist daher eher nicht zu befürchten.

Im Nordosten Deutschlands sind sehr geringe Niederschläge schon lange der Normalfall. Wasserknappheit in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ist schon lange ein Problem. Der Spitzname „Streusandbüchse“ für Brandenburg ist bereits Jahrhunderte alt und spielt auf die notorische Wasserknappheit Brandenburgs an. In einer Umfrage unter den Kommunen Deutschlands waren im Osten Deutschlands 67 % der Kommunen von Wasserknappheit während der heißen Sommermonate betroffen und haben daher auch besonders häufig Gegenmaßnahmen ergriffen. 24 % der Kommunen haben dort etwa die Bewässerung privater Gärten oder die Befüllung privater Pools eingeschränkt oder ähnliche Vorgaben erlassen (https://kommunal.de/wasserknappheit-umfrage).

Dies könnte auch der Normalfall in den besser bewässerten Bundesländern werden, wenn Klimawandel und Wasserschwund zu Wasserknappheit führen. Die sommerlichen Tiefststände der letzten Jahre an Rhein, Mosel und Saar machen auch die potenzielle Wasserknappheit in NRW, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland deutlich.

Wasserknappheit & Lösungen: Wie können wir in Zukunft unsere Wasservorräte schonen?

Wasser ist eine wertvolle Ressource und dazu das wichtigste Lebensmittel – klar, dass Wassersparen deshalb Thema sein muss. Der Wasserverbrauch in Deutschland ist seit 1990 deutlich zurückgegangen, von fast 150 Litern pro Person und Tag auf 127 Liter. Deutlich sparsamere Haushaltsgeräte tragen genauso dazu bei wie ein bewussterer Umgang mit Wasser. Auch die Industrie und der Energiesektor haben in dieser Zeit ihren Wasserverbrauch reduzieren können. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung und der Atomkraft wird dazu führen, dass in Zukunft weniger Kühlwasser benötigt wird. Allein dadurch wird der Wasserverbrauch deutlich verringert. Die Landwirtschaft wird sich im Angesicht des Wassermangels ebenfalls umstellen müssen. Schon jetzt belastet das Nitrat aus den Düngemitteln unser Grundwasser.

Die UNESCO fordert in ihrem Weltwasserbericht weltweit ein umweltschonendes Wassermanagement. Diese konkreten Wasserstrategien werden empfohlen:
● Wälder aufforsten
● Feuchtgebiete wie Moore wiederherstellen
● bessere Reinigung von Abwässern
● Felder nachhaltig bewässern
● nachhaltige Wasserprojekte fördern
● mehr Grünflächen & Zisternen in den Städten, damit Regenwasser nicht direkt verdunstet („Schwammstadt“)
● Begrünung von Dächern in Städten

Wie gehe ich selbst gegen Wasserknappheit vor – in Berlin, München, Frankfurt, Hamburg, Köln & Co.?

Alle können und sollen dabei helfen, die Wasserknappheit in Deutschland zu mildern. Dazu haben wir in der Wassersparwelt des kloundco.de Badshops hilfreiche Tipps und technische Lösungen zusammengetragen, wie man am besten selbst im Haushalt Wasser sparen kann:

● Im Beitrag über wassersparendes Duschen erklären wir, wie Sie mit Zeitmanagement und einem Sparduschkopf den Wasserverbrauch etwa halbieren können, dazu noch Energie sparen und den CO2-Ausstoß verringern.

● Die Toilettenspülung müsste eigentlich gar nicht mit Trinkwasser befüllt werden, hier würde auch Grauwasser oder Salzwasser (an der Küste) ausreichen. Aber auch mit einem Durchlaufbegrenzer oder einer Stop-Taste können Sie Wasser in der Toilette sparen.

Wassersparen in der Küche können Sie sowohl mit effizienten Spülmaschinen wie auch durch achtsamen Umgang mit der Küchenarmatur und wasserbewusste Kochtechniken.

Wassersparen im Garten ist mit Regenwasserzisternen oder mit der Wasser-Zweitverwertung aus dem Haushalt möglich.

Mit einem bewussteren Umgang und mit Hilfe der Technik können wir unseren Wasserfußabdruck deutlich senken, ohne an Komfort einzubüßen, und dem Wassermangel so entgegenwirken. Zudem können die Sparmaßnahmen auch den Geldbeutel schonen, denn wenn Wasser knapp wird, wird es auch teurer. Da ist es praktisch, nur die Hälfte zu benötigen.

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