Wasserverbrauch in Deutschland
Wasser zu sparen ist wichtig und sinnvoll! Diese Botschaft ist bereits in den Köpfen vieler Menschen angekommen. Doch wie viel Wasser wird täglich in Deutschland verbraucht? Dazu sehen wir uns den direkten und den indirekten Verbrauch von Wasser an, den das Umweltbundesamt folgendermaßen einschätzt:
● durchschnittlich 130 Liter Trinkwasser verbraucht 1 Person am Tag direkt.
● Folglich liegt der durchschnittliche direkte Wasserverbrauch pro Person pro Jahr bei rund 47.450 Litern.
● rund 4.000 Liter fallen zusätzlich indirekt pro Person an einem Tag an.
Pro Tag kommen in Deutschland...
● 2 Personen auf einen direkten, durchschnittlichen Wasserverbrauch von 260 Litern.
● 3 Personen auf einen direkten, durchschnittlichen Wasserverbrauch von 390 Litern.
● 4 Personen auf einen direkten, durchschnittlichen Wasserverbrauch von 520 Litern.
● 5 Personen auf einen direkten, durchschnittlichen Wasserverbrauch von 650 Litern.
Rechnen wir diese Werte auf 84 Mio. Deutsche hoch, so kommt insgesamt ein direkter Wasserverbrauch von mehr als 10,9 Mrd. Litern pro Tag zustande. Dabei ist der indirekte Wasserverbrauch noch gar nicht berücksichtigt. Fasst man das direkte sowie das indirekt verbrauchte Wasser zusammen, verwenden alle Deutschen gemeinsam über 615 Mrd. Liter Wasser pro Tag.
Unter diesen riesigen Zahlen können Sie sich vermutlich kaum mehr etwas vorstellen. Zur Einordnung: Der gesamte Wasserverbrauch aller Deutschen pro Tag könnte fast 4 Mrd. handelsübliche Badewannen füllen.
Wofür nutzen die Deutschen ihr Wasser?
Der direkte Wasserverbrauch gibt an, wie viel Trinkwasser in einem Haushalt genutzt wird. Dazu gehörten 2021 laut Umweltbundesamt und dem Statistischen Bundesamt Kochen, Trinken und Putzen, aber vor allem das Wäschewaschen und die Körperpflege:
● 36 % des täglichen Wasserverbrauchs gehen beim Duschen und Baden auf das Konto der Deutschen
● 27 % des täglichen Wasserverbrauchs für die Toilettenspülung
● 12 % des täglichen Wasserverbrauchs für das Wäschewaschen
● 6 % für das Geschirrspülen
● 6 % für die Reinigung & Pflege von Wohnung, Auto & Garten
● 4 % für Essen & Trinken
● 9 % des täglichen, nicht-industriellen Wasserverbrauchs werden durch Kleingewerbe verursacht.
Der indirekte bzw. virtuelle Wasserverbrauch bezieht sich auf das Wasser, das wir zwar nicht selbst verbrauchen, dessen Verbrauch wir aber durch unseren Konsum verursachen.
Für einen Apfel etwa wird weit mehr Wasser benötigt als zum Abwaschen im heimischen Spülbecken. Zuvor hat der Apfel nämlich bereits einen weiten Weg zurückgelegt. Er musste zum Beispiel bewässert und gekühlt werden. Für einen einzelnen Apfel werden somit circa 70 Liter Wasser benötigt.
Das gilt genauso für weitere Lebensmittel, elektrische Geräte, Kleidung und viele andere Alltagsgegenstände.
Veränderung des Wasserverbrauchs in den letzten 130 Jahren
Der Wasserverbrauch hat sich seit 1890 versechsfacht. Dies hat natürlich vor allem mit dem gestiegenen Hygienebewusstsein zu tun. Während damals praktisch niemand fließendes Wasser hatte und Baden zur Ausnahme gehörte, ist heute ein Start in den Tag ohne Dusche für viele undenkbar.
Das ist einerseits natürlich gut so, denn durch eine vernünftige Körperhygiene konnte die Ausbreitung vieler Krankheiten verhindert werden. Andererseits sollten wir darüber nachdenken, wie wir trotzdem bei der täglichen Körperpflege Wasser sparen können.
Ein weiterer Grund für den enorm gestiegenen Wasserverbrauch ist der Einsatz von modernen Elektrogeräten, wie Waschmaschinen und Geschirrspüler, die vor allem in den Jahren 1950 – 1970 Einzug in die Haushalte gehalten haben.
Seit dem Höhepunkt des Wasserverbrauchs in den 90er-Jahren, ist der Verbrauch nun wieder um etwa 25 Liter gesunken, sogar unter den Wasserverbrauch von 1970. Erfreulicherweise werden in den letzten 20 Jahren vermehrt wassersparende Haushaltsgeräte produziert und auch die Wasserspartaste an der Toilettenspülung ist fast schon Standard.
Wasserverbrauch in Deutschland: Städte & Regionen im Vergleich
Im bundesweiten Vergleich verbraucht Nordrhein-Westfalen je Einwohner und Tag am meisten Wasser. Am geringsten ist der Pro-Kopf-Wasserverbrauch in Sachsen. In der Statistik wurden neben privaten Haushalten auch Kleingewerbe berücksichtigt.
Auf Stadtebene liegt Düsseldorf vorne – hier wird am meisten Wasser verbraucht. Dahinter folgen München und Mainz. In Schwerin und Leipzig hingegen ist der Wasserverbrauch am niedrigsten. Die Statistik zeigt also: Im Osten Deutschlands wird deutlich weniger Wasser pro Person verwendet als im Westen.
Deutschlands Wasserverbrauch: Wo liegen wir im internationalen Vergleich?
Insgesamt 7.330 Liter Wasser verbraucht eine Person in Deutschland täglich im Durchschnitt. Das ist so viel wie 44 Badewannen.
Doch wie schneidet Deutschland im internationalen Vergleich ab? Sind wir Profis im Wassersparen oder haben uns andere Länder einiges voraus? Weder die eine noch die andere Antwort ist richtig. Weltweit gesehen liegt Deutschland hinsichtlich des Wasserverbrauchs im Mittelfeld.
Die größten Wasserverbraucher weltweit (Stand 2018) sind Estland und die USA. Am wenigsten Wasser wird in Kenia verbraucht.
Eine gute Nachricht: Die Entwicklung des Wasserverbrauchs in Deutschland ist seit den 90er-Jahren tendenziell abnehmend.
So hoch ist der Wasserverbrauch in der Industrie in Deutschland
Nicht nur Privathaushalte benötigen Wasser – den Wasserverbrauch in Deutschland treiben vor allem große Industrieunternehmen in die Höhe. Die größten Wasserverbraucher Deutschlands sind Kohle-Tagebaue, Chemieunternehmen und die Nahrungsmittelindustrie. Zahlen müssen sie dafür kaum etwas – große Konzerne müssen für einen Kubikmeter Wasser teilweise nur 5 Cent aufbringen. Einen Bürger würde diese Menge fast 4 Euro kosten.
Wasserverbrauch in der Industrie weltweit: Weltweit betrachtet verbraucht der Landwirtschaftssektor am meisten Wasser. Er ist für 69 % der Wasserentnahmen pro Jahr verantwortlich. Der hohe Wasserverbrauch in der Landwirtschaft ergibt sich beispielsweise aus Viehzucht und Aquakultur, aber auch durch die Bewässerung von Nutzpflanzen.
Wassersparen in Deutschland
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